Trommler- und Pfeiferkorps St. Jöris 1920 bis 1937

Das Trommler- und Pfeiferkorps St. Jöris wurde um das Jahr 1920 von Hubert Jouhsen gegründet. In den ersten Jahren standen den Spielleuten keine einheitlichen Uniformen zur Verfügung. Somit behalf man sich mit Tragen von eigenen Jacken, an denen, zur Verzierung an den Schultern, „Schwalbennester“ angenäht wurden. Ausgebildet wurden die Spielleute von Michael und Peter Römer aus Röhe, die außerdem die Spielleute in Kinzweiler und Hehlrath durch ihr musikalisches Talent unterstützten. Die Rolle des Chorführers wechselte in den Jahren zwischen Jakob Queck, Jakob Schüller und Cornelius Rosarius.

Um das Jahr 1927 bekamen die Spielleute einheitliche grün – weiße Uniformen.

Im Jahre 1932 war der Spielmann Jakob Queck Schützenkönig der St. Georgius Schützenbruderschaft St. Jöris.

Um das Jahr 1933 wurden die erfahrenen Spielleute von mehreren jungen Spielleuten unterstützt, die sich im Tragen von weißen Hemden und weißen Hosen von den Älteren unterschieden. Diese Jugendgruppe des Korps wurde von Hannes Dederichs (an der Flöte) und Josef Haake (an der Trommel) ausgebildet.

Im Jahre 1933 war der Spielmann Josef Haake Schützenkönig der St. Georgius Schützenbruderschaft St. Jöris.

In Spitzenzeiten hatte das Trommler- und Pfeiferkorps bis zu 35 aktive Spielleute. Während der Jahre unterstützte man musikalisch den Theaterverein „Vereinte Bühnenfreunde St. Jöris“ welcher von 1922 bis ca. 1937 bestand, bzw. wurde selber durch die „Jägerkapelle“ aus Hoengen unterstützt.

Im Jahre 1937 war der Spielmann Josef Dederichs letzter Schützenkönig der St. Georgius Schützenbruderschaft St. Jöris vor dem Krieg.

Im Jahre 1937 stellte das Trommler- und Pfeiferkorps, wie auch weitere andere Vereine, den Spielbetrieb ein.

So stand es damals in der Zeitung

18.10.1924

31.05.1927

Bei dem Verbandswettstreit des Trommler und Pfeiferkorps-Verbandes (Stadt und Landkreis Aachen) in Dorff errang unser Trommler und Pfeiferkorps einen vierfachen Sieg und zwar im Gesamtspiel der B-Klasse den 2. Ehrenpreis, in der Hornklasse den 2. Preis; ferner errang der Korpsführer Jakob Queck den Korpsführer Ehrenpreis und das Mitglied Karl Mertens (Hehlrath) als Hornist den 3. Preis im Solistenspiel der A-Klasse.

22.06.1927

Bei dem zweiten Propagandaspiel des Trommler und Pfeiferkorps – Verbandes (Regbz. Aachen) errang das hiesige Trommler und Pfeiferkorps den 1. Preis im Gesamtspiel der B-Klasse und den 1. Ehrenpreis in der Ehrenklasse. Ferner im Solistenspiel die Hornisten Karl Mertens und Cornelius Rosarius mit gleicher Punktzahl den 1. und den 2. Preis in der A-Klasse, der Tambour Jakob Schüller den 2. Preis in der A-Klasse.

09.02.1929

Chronik 1995 –2005

Niemals ist es ein Vorsatz der Gründer gewesen, in St. Jöris einen Spielmannszug aus der Taufe zu heben. Wenn man die Geschichte des Vereins aus der heutigen Sicht betrachtet, ist es eigentlich nur eine Kette von Zufällen gewesen, die die Geburt eines neuen Vereins in St. Jöris ermöglicht hat. Niemand hatte mit der überwältigenden Resonanz unserer anfangs eher schlechten Musik gerechnet. Niemand hätte auch nur ernsthaft geglaubt, dass der junge Verein (der im Übrigen noch gar kein Verein war) eine so große Rückendeckung und einen so hohen Anklang in der Bevölkerung von St. Jöris erlangt.

An dieser Stelle muss einmal ganz klar gesagt werden, dass es heute keinen Spielmannszug geben würde, wenn die Bevölkerung von St. Jöris ihn nicht so großartig unterstützt und gefördert hätte. Dies gilt nicht nur für die Zeit kurz nach der Entstehung, sondern dauert bis heute fort. An dieser Stelle gilt unser Dank all denen, die sich dem Spielmannszug Stoppelhusaren St. Jöris verbunden fühlen, ihn fördern und unterstützen oder sich einfach nur an seiner Musik erfreuen, egal, ob es unsere inaktiven Mitglieder, unser Ehrenrat, unsere vielen befreundeten Vereine oder einfach nur Menschen aus der Bevölkerung sind. Ihnen allen gilt unser besonderer Dank.

Am Morgen des 17. April 1995, wir feierten den Montag des Osterfestes, hielt die Schützenbruderschaft St. Georgius zu Eschweiler- St. Jöris ihr traditionelles Osterfrühstück, wie es seit vielen Jahren der Brauch am Ostermontag nach dem Kirchgang ist. An diesem Frühstück nahm unter anderem ein ehemaliger Spielmann des Trommler- und Pfeiferkorps Kinzweiler teil, der aufgrund eines schweren Unfalls seine aktive Laufbahn leider beenden musste. Ebenfalls war jener ehemalige Spielmann aktiver Offizier der Schützenbruderschaft. In diesem Schützenoffizier schlummerte offenbar noch sehr die Liebe zur Spielmannsmusik, so dass er auf die verrückte Idee kam, am Montagmorgen des Schützenfestes Wecken zu gehen. Ihm habe schon lange missfallen, so äußerte er sich später, dass der Spielmannszug aus Hehlrath, der das Schützenfest in St. Jöris seit beinah 40 Jahren spielt, nur am Morgen des Schützenfestsonntages Wecken gehe. Daran müsse schließlich etwas geändert werden. Und was sich dieser Herr in den Kopf setzt, ist er bemüht, auch in die Tat umzusetzen.

So sprach Reiner Visser, unser Schützenoffizier und ehemaliger Flötist, der die Idee vom Wecken am Montagmorgen geboren hatte, kurzerhand den damaligen Korpsführer des Spielmannszuges Hehlrath Heinz Ellinghoven an, ob er Lust habe, an diesem besagten Tage den Scherz mitzumachen. Heinz Ellinghoven sagte ohne zu überlegen sofort zu, weil er erstens für jeden Scherz zu haben ist und zweitens tief in seinem Herzen (auch heute noch) ein begeisterter Spielmann ist.

Heinz Ellinghoven, der auch früher Tambour in den Spielmannszügen Röhe und Hehlrath war, stellte aber nach kurzem Überlegen fest, dass es wohl zu dürftig sei, mit einer Trommel und einer Flöte die Dorfbevölkerung zu wecken. Er suchte noch während des Osterfrühstückes nach Unterstützung für dieses Vorhaben und fand sie bei Mario Göbbels und Carsten Büttgen, beides gebürtige St. Jöriser, die zu dieser Zeit beide aktive Spielleute des Spielmannzuges Hehlrath waren und sofort von der Idee begeistert waren. Zwei Trommeln und zwei Flöten sollten ausreichen, die St. Jöriser wach zu bekommen. Die Idee war fortan beschlossene Sache.

Zwei Wochen später fand sich das Quartett zum erstenmal zusammen, um das „Wecken“ zu proben. Und es gelang! Eine zweite Probe folgte und der große Tag konnte kommen.

Wir schreiben den 6. Mai 1995. Überall im Dorf hängen Fahnen, die Vorgärten sind herausgeputzt und auf der Wiese am Klosterweiher steht ein großes Festzelt. Musik klingt durch die Straßen des kleinen Dörfchens. Die Schützen feiern den Auftakt zu ihrem diesjährigen Schützenfest.

Am Abend desselben Tages fand der erste Schützenball im Festzelt statt. Da nun erkannt wurde, dass zu einem „Spielmannszug“ auch ein Korpsführer gehören musste, ging man auf die Suche und fand ihn im damaligen „Weckoffizier“ der Schützenbruderschaft Ingo Mertens. Er sei es ohnehin gewöhnt, am Schützenfest früh aufzustehen, also könne er auch als Korpsführer das bisherige Quartett erweitern.

Am selben Abend fand sich auch Ingo Mirbach dazu bereit, ebenfalls bei dieser Schnapsidee dabei zu sein. Ihm wurde kurzerhand eine „Dicke Trommel“ umgehangen und es konnte losgehen.

Der große Tag war gekommen, an dem die sechs Spielleute ihren ersten gemeinsamen Auftritt bestritten. Als Gründungsdatum kann der 8. Mai 1995 festgehalten werden, der Montag des Schützenfestes 1995. Morgens um 6.00 Uhr zog man los.

Verwundert über diesen wild zusammengewürfelten Haufen, wurden überall die Rollläden hochgezogen, um nachzusehen, was sich auf der Straße ereignete und wer in aller Herrgottsfrühe mit dem Lied „Freut euch des Lebens“ durch die noch verschlafenen Straßen von St. Jöris zog.   

An jeder Ecke wurden die sechs angehalten, damit ihnen der eine oder andere eingeschüttet werden konnte. Das Wecken wurde ein voller Erfolg und die Bevölkerung war von diesem Spaß begeistert.

Eigentlich sollte dies der erste und zugleich auch letzte Auftritt der sechs Spielleute sein. Aber die Ereignisse nahmen einen unvorhergesehenen Verlauf.

Nur wenige Tage nach dem Schützenfest baten die Schützen die sechs Spielleute, für den ehemaligen und allseits beliebten Pfarrer von St. Jöris, Herrn Pater Stephan Schmitz, der am Osterfest 2004 nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist, am 18. Mai 1995 ein Ständchen zu dessen 70. Geburtstag zu spielen.    

Kurzerhand wurde ein zweiter Marsch einstudiert und die sechs bekamen Verstärkung von Marc Wickerath und Stephan Weslowski. In dem Altenheim angekommen, an dem Pater Schmitz zu dieser Zeit wirkte, stellte man sich schließlich auf und marschierte zu den Klängen des schönen Volksliedes „Freut Euch des Lebens“, welches Bestandteil des „Weckens“ ist, den Gang entlang hinein in den Saal, in der die Feier stattfand. Die acht Spielleute wurden vom völlig überraschten Pater Schmitz empfangen und spielten für ihn den Marsch „Preußens Gloria“, der für diesen Anlass eigens einstudiert worden war.

Nachdem man merkte, dass man Pater Schmitz und den alten Menschen im Altenheim mit diesen zwei Musikstücken eine so große Freude bereitet hatte, beschlossen die acht Spielleute, von nun an zu besonderen Anlässen zu spielen, und die Freude, die sie am Musizieren haben, an andere Menschen weiterzugeben, was sie auch fortan taten. In diesen frühesten Anfängen trug die Gemeinschaft den Namen „Spielleute der St. Georgius Schützenbruderschaft St. Jöris“, die dann aber sehr bald, durch die eigenst gewollte Selbstständigkeit der Spielleute, in „Spielmannszug Stoppelhusaren St. Jöris 1995“ umbenannt wurde.   

Die erste Uniform bestand aus einem weißen Matrosenhemd aus dickem Baumwollstoff und einem blauen Kragen, dazu eine schwarzen Jeanshose. So sind auch die Vereinsfarben Blau und Weiß zu verstehen, die sich aus dieser ersten Uniform ableiten. Da für die Anschaffung von Uniformen kein Geld zur Verfügung stand, musste sich jeder Spielmann seine Uniform aus eigenen Mitteln finanzieren.

Da man natürlich auch kaum über Geld für Instrumente verfügte, bat man den befreundeten Spielmannszug aus Hehlrath, ob dieser nicht das ein oder andere Instrument leihweise zur Verfügung stellen könnte. Dieser Bitte wurde glücklicherweise entsprochen und so konnte man sich mit den geliehenen Instrumenten das Geld selbst verdienen, um davon zunächst gebrauchte Instrumente anzuschaffen.

Es war allerdings auch keine Seltenheit, dass man auf Instrumenten vom Schrottplatz spielte, die Willi Radermacher für den jungen Verein besorgt hatte. So wurde schließlich in den Jahren 1995 und 1996 ein Ständchen nach dem anderen absolviert und die Zahl der aktiven Spielleute wurde immer größer, aber auch die Nachfrage nach den Stoppelhusaren wuchs. Mit dieser Nachfrage wuchs auch ständig das Repertoire der Stoppelhusaren, die sehr bald in der Lage waren, zu jeder Gelegenheit passende Musikstücke zu präsentieren, egal ob es sich um Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen, Schützenfeste oder den Veilchendienstagsumzug 1996 in St. Jöris handelte, den man im tiefsten Schnee mit 9 Spielleuten erstmalig musikalisch unterstützte und seitdem jedes Jahr ohne Unterbrechung begleitet.   

Dieser Umzug am Karnevalsdienstag 1996 in St. Jöris ist den 9 Spielleuten, die daran teilgenommen haben, bis heute in bleibender Erinnerung, zumal die Stoppelhusaren ihr erstes Bühnenspiel in der überfüllten Klosterkirche mit dieser Erinnerung verbinden, welches man mit größtem Lampenfieber antrat.

Das Ergebnis aus dieser Schnapsidee, aus der nie etwas größeres werden sollte, ist nun ein fester Bestandteil des dörflichen Lebens in St. Jöris geworden.    

Ihren ersten Höhepunkt erlebten die Stoppelhusaren am Rosenmontag 1997, nachdem der Spielmannszug im Vorfeld der Session das Prinzenpaar von Linden- Neusen Renate Dahlenburg und Jürgen Heller auf ihren Sitzungsbesuchen begleitete. Denn die Karnevalsgesellschaft Fidele Trammebülle aus Eschweiler wurde auf den jungen Spielmannszug aufmerksam. Die KG fragte an, ob die Spielleute Interesse hätten, für die Trammebülle im Rosenmontagszug in Eschweiler zu spielen. Als diese Anfrage kam, traute man seinen Ohren nicht.

Warum sollte sich eine etablierte KG aus Eschweiler für einen noch nahezu unbekannten Spielmannszug interessieren, der zudem noch nicht einmal einen Vorstand besaß? Nach einigen Überlegungen, ob man sich das große Unternehmen Rosenmontagszug in Eschweiler wohl zutrauen könne, sagte man schließlich zu. Der Rosenmontagszug wurde erfolgreich gemeistert und sowohl die Trammebülle als auch die Stoppelhusaren selber waren mit der musikalischen Leistung zufrieden. Seit diesem Rosenmontag 1997 verbindet den Spielmannszug Stoppelhusaren eine enge Freundschaft mit der KG Fidele Trammebülle, die dem jungen Spielmannszug als eine der ersten die Möglichkeit gab, zu einem ernstzunehmenden Verein aufzuwachsen und sein musikalisches Können unter Beweis zu stellen, wofür wir ihnen immer noch zu Dank verpflichtet sind. Nachdem die Anzahl der Interessenten und der Mitglieder dieser Gemeinschaft ständig wuchs und auch die Auftrittszahlen im Laufe der Zeit anstiegen, stand man vor der Frage, wie es nun weitergehen solle.

Als der Spielmannszug im Mai 1995 gegründet wurde, begann man mit 6 Spielleuten, nur wenige Wochen später hatte sich die Zahl der „Mitglieder“ bereits auf 10 Spielleute erhöht. Ende 1996 zählte man bereits 24 Spielleute, 1997 waren es 38 Spielleute. Durch diesen rasanten Zulauf an Mitgliedern und den vermehrten Auftritten war es nun notwendig geworden, die Gemeinschaft, die offiziell immer noch kein Verein war, besser zu organisieren. Man beschloss, einen Vorstand zu wählen und somit auch der Form halber, ein richtiger Verein zu werden.

Die erste Jahreshauptversammlung, die nun auch offiziell den Verein begründen sollte, fand statt am 7. September 1997. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Wahl eines Vorstandes. Der erste Vorstand der Stoppelhusaren setzte sich wie folgt zusammen: 

1. Vorsitzende: Reiner Visser

2. Vorsitzende: Ingo Mertens

1. Kassierer: Marc Wickerath

2. Kassierer: Jörg Bündgens

1. Korpsführer: Carsten Büttgen

2. Korpsführer: Mario Göbbels

1. Schriftführer: Gisela Visser

1. Jugendwart: Jürgen Jansen

2. Jugendwart: Gisela Visser

1. Zeugwart: Jürgen Jansen

2. Zeugwart: Peter Linder

Dieser Vorstand war zunächst nur für ein Jahr gewählt, da bereits auf der ersten Jahreshauptversammlung Überlegungen angestellt wurden, den Verein in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Es wurde weiterhin beschlossen, eine Satzung auszuarbeiten, was im Laufe des Jahres bis zur nächsten Jahreshauptversammlung auch geschah. Nach dieser ersten Jahreshauptversammlung war es nun auch möglich geworden, inaktive Mitglieder aufzunehmen, da die Versammlung einstimmig für die Aufnahme inaktiver Mitglieder plädierte.

Das erste inaktive Mitglied wurde daraufhin am 4. Dezember 1997 aufgenommen. Nun war aus einer eher ungeordneten Gemeinschaft ein ordentlicher Verein geworden. Von nun an schritt die Weiterentwicklung des jungen Vereins in einem rasanten Tempo voran und die erfolgreich betriebene Aufbauarbeit begann, erste Früchte zu tragen.

Nach der Versammlung wurde sehr bald damit begonnen, am nächsten Ziel zu arbeiten, welches sich die Stoppelhusaren gesetzt hatten: Die Eintragung in das Vereinsregister der Stadt Eschweiler, damit der Verein nun auch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts werden konnte. Man begann eine Satzung zu erarbeiten, bei der der Verein von unserem Pfarrer Dr. Rainer Hennes tatkräftig unterstützt wurde.

Im September 1997 stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm der Stoppelhusaren. Man spielte das Bezirksschützenfest in Alsdorf- Begau. Es wurden hierfür nicht nur neue Märsche einstudiert, sondern man musste auch das Marschieren einüben, da die Stoppelhusaren, abgesehen vom Rosenmontagszug und Veilchendienstagszug, bisher hauptsächlich bei Ständchen oder Bühnenspielen im Einsatz waren. Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass das Haupteinsatzgebiet eines Spielmannszuges der Festumzug ist. Dieses Gebiet wurde in den Jahren 1995 und 1996 jedoch weitgehend gemieden, denn für den Anfänger (was immerhin 90 % der Stoppelhusaren waren) ist es leichter im Stehen oder Sitzen zu musizieren als während des Marschierens. Bereits nachdem die Stoppelhusaren ihren ersten Einsatz beim Rosenmontagszug in Eschweiler hatten, machte man sich Gedanken darüber, in Zukunft nicht mehr auf Festzüge verzichten zu können, aus dem bereits geschilderten Grund. Als dann noch die Anfrage aus Begau kam, dort das Bezirksschützenfest zu spielen, sagte man schließlich zu. Nun musste man sich daran machen, das Marschieren ernsthaft einzuüben, was sich bei dem hohen Anteil jugendlicher Mitglieder als nicht so ganz einfach erwies. Nach mehreren Proben auf dem Sportplatz wurde jedoch auch diese Aufgabe mit Bravour gemeistert und man nahm am Bezirksschützenfest mit Erfolg teil.

Wie im Laufe dieser Darstellung der Vereinsgeschichte bereits mehrfach durchgeschienen ist, besteht die Problematik eines jungen und neu gegründeten Spielmannszuges darin, ständig Neues erlernen zu müssen und auch Neuerungen einführen zu müssen. Dies war erneut im November 1997 der Fall, als die Pfarre St. Georg in St. Jöris an die Stoppelhusaren mit der Bitte herantrat, den St. Martinszug musikalisch zu begleiten. Dies stellte sich umso mehr als eine Herausforderung dar, da die Eröffnung der karnevalistischen Session 1997/98 mit dem Datum des Martinszuges zusammenfiel.   

Somit mussten die Spielleute zeitgleich mehrere Martinslieder als auch neue Karnevalslieder einstudieren. Nachdem man dies nun bewältigt hatte und sich zudem erfolgreich am Martinszug beteiligt hatte, begann eine Tradition, die die Stoppelhusaren bis heute fortsetzen: Nach dem Martinszug in St. Jöris fand zum ersten Mal das gemeinsame Brezelessen statt.

Bis zum heutigen Tag wird diese schon lieb gewordene Tradition gepflegt, bei der der Martinstag in einem stimmungsvollen Rahmen bei Brezeln und Kakao gefeiert wird. Das Jahr 1997 endete mit einer Weihnachtsfeier in der alten Schule, zu der eigens eine Blockflötengruppe ins Leben gerufen wurde, um durch ihre Darbietungen die weihnachtliche Stimmung zu untermalen.

Das Jahr 1998 begann für die Stoppelhusaren mit der Karnevalssession. Zum ersten Mal begleitete der Spielmannszug die KG Fidele Trammebülle bei ihren „Stippvisiten“ sowohl durch Eschweilers Säle als auch am 7. Februar nach Düren- Vettweiß. Diese Fahrt nach Vettweiß war der erste große „Ausflug“ der Stoppelhusaren mit den Trammebülle, dem bis zum heutigen Tage noch viele solcher Fahrten folgen sollten. Auf diesen Touren, die die Spielleute im Laufe der Jahre bis nach Mönchengladbach geführt haben, haben sich die Stoppelhusaren nicht nur musikalisch einen Namen gemacht, sondern auch einen als Stimmungsmacher.

Ein weiterer Höhepunkt der Vereinsgeschichte kündigte sich an: Die Stoppelhusaren feierten vom 20. – 22. Mai 1998 ihr 1. Husarenfest. Das Husarenfest etablierte sich bis heute als feste Größe im Festkalender unseres Dorfes. Da jedoch im Frühjahr zu viele Veranstaltungen in unseren Nachbarorten stattfinden, entschloss man sich, das 2. Husarenfest in den September zu verlegen.

Seit 1999 findet das Husarenfest immer am 3. Wochenende im September statt. Die Stoppelhusaren freuen sich, wenn sie in jedem Jahr befreundete Spielmannszüge, Blaskapellen oder Schützenbruderschaften in St. Jöris begrüßen dürfen, die dann an den Festumzügen und bei der Gestaltung des Festes mitwirken. Als besonderen Gaumenschmaus entwickelte sich das „Husarenmenü“, bestehend aus Rollbraten mit Bratkartoffeln und Krautsalat. Jedes Jahr wird es von den fleißigen Helfern um Arno Haupt,  Reinhard Dohmen, Harry Wolf und Vera Weber angerichtet.   

Kaum war das Fest vorüber, begann man mit den Arbeiten im neuen Vereinsraum in der alten Schule, den die Stoppelhusaren von einer Band, den diese als Probenraum genutzt hatte, übernahmen. In vielen Stunden und in 6 Wochen Arbeit wurde dort eine Atmosphäre geschaffen, die zum feiern und gemütlichen Beisammensein geradezu einlädt. Hier muss man besonders den Einsatz der Mitglieder Jürgen Jansen, Reiner Visser, Ingo Mertens und Marc Wickerath würdigen, die in dieser Zeit jede freie Minute in den Ausbau des künftigen Vereinsraums investierten.

Musik wurde bei den 52 Auftritten im Jahr 1998 natürlich auch gemacht. So spielte man u. a. auf den Schützenfesten Pumpe- Stich, Kinzweiler, Stolberg- Büsbach, Hehlrath und Kohlscheid, den Jugenspielen Linden- Neusen und Würselen und der Reginakirmes in Kinzweiler. Besonders zu erwähnen ist ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr: man absolvierte einen 6-stündigen Auftritt auf der Landesgartenschau in Jülich.   

Am Martinstag 1998 fand im Anschluss an den Martinszug die Einsegnung des neuen Vereinsraums durch unseren Pfarrer Dr. Rainer Hennes statt, was natürlich gefeiert werden musste. So bedeutet der 11.11. aber auch den Start in die neue Karnevalssession. Nach einigen karnevalistischen Auftritten in Eschweiler gestaltete man gemeinsam mit dem SV St. Jöris eine Weihnachtsfeier im Kloster, bei der die im Vorjahr entstandene Blockflötengruppe Verstärkung erhielt. Am 24. Dezember 1998 gestaltete die Jugendabteilung der Stoppelhusaren die Kindermette in der Pfarrkirche St. Jöris. Das Jahr 1998 endete mit einer Silvesterfete im neuen Vereinsraum.

Zu Beginn des Jahres 1999 absolvierte man 11 Auftritte in der Vorphase zu Karneval. Pünktlich zu den Karnevalstagen, an denen die Stoppelhusaren an allen Tagen wieder für die KG Fidele Trammebülle spielten, trafen die neuen Regenjacken ein, die auf die Initiative von Peter Güldenberg von der Firma ELSA gestiftet worden sind.

Der folgende Sommer war vollgepackt mit Auftritten und anderen Verpflichtungen, so z. B.: Schützenfest St. Jöris, Schulfest in Kinzweiler,  Jungenspiel Niederbardenberg, Schützenfest Kinzweiler, Schützenfest Hehlrath, Jungenspiel Linden- Neusen, Jungenspiel Würselen, Wiesenfest der CDU Kinzweiler, Schützenfest Warden, Freundschaftstreffen Hürtgen,  Reginakirmes Kinzweiler, Schützenfest Alsdorf- Ofden, Schützenfest Begau,  80-jähriges Bestehen des SV St. Jöris,  Martinsumzüge usw.

Außerdem brachten die Stoppelhusaren noch musikalische Grüße zu verschiedenen Geburtstagsfeiern und Hochzeiten.

Einen großen Schrecken bescherte der 1. Vorsitzende Reiner Visser seinen Spielkameraden, als er im Sommer 1999 plötzlich einen Herzinfarkt erlitt und einige Wochen ausfiel. Aufgrund einer guten medizinischen Versorgung und einer sehr guten Fürsorge durch seine Familie, wurde er, Gott sei Dank, schnell wieder gesund. Jedoch war er teilweise ein etwas anstrengender Patient, weil er für einige Zeit etwas kürzer treten musste, was ihn zusehends ungeduldiger machte.

Natürlich fand im September 1999 auch wieder das Husarenfest statt, was sich wieder großer Beliebtheit erfreute.

Zum ersten Mal gestaltete der Spielmannszug die alljährliche Weihnachtsfeier unter eigener Regie in der  gut besetzten Klosterkirche und die Jugendabteilung gestaltete die Kindermette am Nachmittag des 24. Dezember. Vollgepackt mit Terminen ging das Jahr 1999 auch sehr schnell zu Ende und es galt, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Denn im Jahr 2000 sollte während des Husarenfestes das 5-jährige Bestehen der Stoppelhusaren gefeiert werden, was nun vorzubereiten war.   

Die Karnevalssession 2000 führte den Verein im Vorfeld der tollen Tage bis nach Mönchengladbach. An den Karnevalstagen selber waren die Stoppelhusaren wieder pausenlos unterwegs, wobei der Rosenmontagszug in Eschweiler wieder den Höhepunkt der gesamten Session darstellte.  Nach Karneval ging es nach einer kurzen Pause in die Sommersaison. Vorher machte die Jugendabteilung einen dreitägigen Ausflug in die Jugendherberge nach Mützenich. Dort ruhten sich die Jugendlichen aus, um sich den kommenden Aufgaben der Stoppelhusaren zu stellen.

Die Stoppelhusaren besuchten die Jubiläumsfeste der Spielmannszüge Hehlrath, Lohn und Stolberg- Zweifall und bewältigten die alljährlichen Termine in den benachbarten Orten Kinzweiler, Hehlrath, Linden- Neusen usw.

Daneben gestaltete der Spielmannszug das Pfarrfest und den Vogelschuss der Schützen in St. Jöris. Im August 2000 fand die Vereinsfahrt der Erwachsenen statt, die die Spielleute nach Köln führte, wo sie an dem berühmten „Kölsch- Wanderweg“ teilnahmen, der sie unter fachkundiger Leitung in die Brau- und Brauhausgeschichte Kölns einführte. Den praktischen Teil erledigte man in verschiedenen Brauhäusern der Kölner Altstadt. 

Der krönende Abschluss des Sommers war das 5-jährige Bestehen der Stoppelhusaren, welches vom 15. bis 17. September 2000 gefeiert wurde. Der Freitagabend begann bei schönem Wetter mit einem Fackelzug unter der Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr Kinzweiler, der Schützenbruderschaft St. Jöris, des Spielmannszuges Hehlrath und der Blaskapelle Kohlscheid, die im Anschluss daran auf der Wiese vor der Klosterkirche den Großen Zapfenstreich darboten. Danach wurde das Fest in der Klosterkirche durch den Schirmherrn Willi Bündgens eröffnet. Dieser stimmungsvolle Abend ist allen Beteiligten bis heute in guter Erinnerung. An den beiden kommenden Tagen wären Bier- und Grillstände, Bootsfahrten auf dem Weiher, eine Hüpfburg, ein Kinderkarussell und eine große Außenbühne die Attraktionen gewesen, jedoch machte das Wetter das geplante Programm zunichte. Aufgrund von Dauerregen und kaltem Wind musste auch der Festzug am Samstag ausfallen. Stattdessen wurde das Geschehen in die Klosterkirche verlegt, wo die eingeladenen Spielmannszüge die Besucher mit ihren Melodien erfreuten und somit wurde es trotzdem ein schöner Tag, der nahtlos zum Dorfabend überging.

Am Sonntag wurde nach dem verregneten Kirchgang, an dem auch wieder der Kirchenchor mitwirkte, und dem Frühschoppen, der von der Bläsergruppe Kinzweiler hervorragend gestaltet wurde, am Nachmittag eine kurze Regenpause genutzt, um einen verkürzten Festzug zu wagen.

Kaum in der Klosterkirche wieder angekommen, begann es erneut zu regnen, was bis in die späte Nacht andauerte. Das Bühnenspiel, welches vor dem Kloster stattfinden sollte, musste wieder in die Klosterkirche verlegt werden. Trotz des Dauerregens an den beiden letzten Festtagen war es ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte der Stoppelhusaren und der Vorstand um den Vorsitzenden Reiner Visser bewies somit sein Improvisationstalent, da er nach langen Monaten der Vorbereitung das Programm innerhalb weniger Stunden komplett ändern musste, was jedoch mit Bravour gemeistert wurde.

Die Nikolausfeier wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ausschließlich von der Jugendabteilung organisiert. Seitdem liegt die Gestaltung dieser stimmungsvollen Feier in der Hand unserer Jugend, die in jedem Jahr nicht nur ein beeindruckendes Programm zusammenstellt, sondern auch die Klosterkirche in weihnachtlichen Glanz hüllt.   

Der Ehrenrat der Stoppelhusaren beschloss Ende 2000, dass der Spielmannszug eine Standarte erhalten solle. Nun nahm man es sich als Ziel vor, diese Idee im Jahr 2001 zu verwirklichen.    

Dem unermüdlichen Einsatz unseres Ehrenrates, bestehend aus Heinz Wickerath, Manfred Breuer und Günther Dohlen, ist es zu verdanken, dass diese Idee in die Tat umgesetzt wurde. Eine vom Ehrenrat durchgeführte Sammlung, die von Frau Hildegard Breuer tatkräftig unterstützt wurde, machte es in der Tat möglich, dass eine Standarte nach den Vorstellungen der aktiven Mitglieder angefertigt werden konnte. Als Standartenträger konnte man Marc Breuer, Bernd Schöner, Michael Schöner, Harald Visser und Reinhard Schulz gewinnen.

Nachdem man die Karnevalssession 2001 hinter sich gebracht hatte, wurde die neue Standarte am Morgen des 6. Mai 2001 mit klingendem Spiel zur Pfarrkirche gebracht, wo sie von Pfarrer Dr. Rainer Hennes während des sonntäglichen Hochamtes geweiht wurde.

Im Anschluss daran luden die Stoppelhusaren zu einem Frühschoppen ein, der den Spendern zum Dank für die Unterstützung gewidmet war.

Nach der Standartenweihe begann dann die Spielsession 2001, die uns bis nach Brandenberg in die Eifel führte, wo die Stoppelhusaren beim Bezirksschützenfest für die Heilig- Kreuz- Schützen aus Hürtgen spielten. Dieser Ausmarsch wurde gleichzeitig als Tagesausflug genutzt. Mit der Unterstützung der KG Fidele Trammebülle, die dem Spielmannszug kostenlos einen Bus zur Verfügung stellte, setzte sich der Tross der Spielleute einschließlich Ehrenrat in Richtung Einrur in Bewegung. Mit einem Linienbus, der vom 1. Vorsitzenden der Trammebülle Achim Perplies höchstpersönlich gefahren wurde, kam man nach einer Fahrt quer durch die Eifel schließlich in Einruhr an, wo es in der Gaststätte „Zur Post“ ein Frühstück gab. Nach dieser Stärkung machte man sich auf die Suche nach Brandenberg, was sich als nicht so einfach erwies. Nach einigen kleineren Umwegen schaffte man es jedoch noch pünktlich zum Festzug nach Brandenberg, wo die Stoppelhusaren ein sehr schönes Bezirksschützenfest miterlebten.

Nach zahlreichen Ausmärschen im Jahr 2001 erlangten die Stoppelhusaren ihren ersten Erfolg auf einem Wettstreit zum 80-jährigen Bestehen des Spielmannszuges Bardenberg: Man erreichte den 2. Preis in der Kategorie Standarte. Da dies die ersten Pokale waren, die aufgrund einer Platzierung auf einem Wettstreit an die Stoppelhusaren verliehen wurden, war die Freude um so größer.

Wegen der schrecklichen Ereignisse in New York am 11. September 2001, feierten die Stoppelhusaren ihr traditionelles Husarenfest in einem etwas kleineren und beschaulicheren Rahmen.

2001 war wohl das Jahr der Neuanschaffungen. Im Mai bekam der Spielmannszug eine neue Standarte und am 27. Oktober 2001 wurde auf einer Aktivenversammlung beschlossen, neue Uniformen anzuschaffen, die die bisherigen Marineuniformen ersetzen sollen. Nachdem der Entwurf der Uniform feststand und die Farbe von allen Aktiven per Mehrheitsbeschluss ausgesucht wurde, beauftragte man am 13. November 2001 die Firma Hintzen aus Korschenbroich mit der Fertigung.

Am 6. Dezember 2001 wurde an allen Spielleuten Aufmaß genommen um mit der Anfertigung der maßgeschneiderten Uniformen schnellstmöglichst beginnen zu können.  

Nun sei am Rande einmal eine kleine Anekdote erzählt, die sich am 16. November 2001 ereignet hatte. An diesem Tag feierte die KG Fidele Trammebülle mit einer Sitzung ihren Sessionsauftakt, auf der die Stoppelhusaren den Einmarsch spielten. Auf dieser Sitzung trat der aus dem Kölner Karneval und aus Funk und Fernsehen bekannte Gerd Rück als „Ne Weltenbummler“ auf. Kurz vor seinem Auftritt bat er den Kassierer der Stoppelhusaren Marc Wickerath, der sich gerade in der Nähe des „Weltenbummlers“ befand, ihm für den Auftritt seine Matrosenuniform zu leihen. Er könne schließlich auch mal als Matrose auftreten, so meinte Herr Rück, und das wäre mal etwas ganz anderes. Völlig überrascht willigte Marc ein und gab ihm seine Uniform, die sich der „Weltenbummler“ auch sofort überzog.  

So kam es, dass ein verdutztes Publikum den „Weltenbummler“ Gerd Rück nicht im gewohnten Clownkostüm, sondern in der Matrosenuniform der Stoppelhusaren erleben konnte.

Später berichtete sogar die örtliche Eschweiler Presse über den Auftritt des „verkleideten Weltenbummlers“. Herr Rück selber schrieb den Stoppelhusaren später in einem Brief : „Es war ein herrlicher Auftritt.“   

Nachdem die Stoppelhusaren die Karnevalssession 2002 noch in ihren alten Uniformen absolviert hatten, fand am 14. April 2002 die erste Anprobe an den fertig gestellten Uniformen statt. Passende Jacken, Mützen bzw. Schiffchen und Krawatten wurden an die Spielleute ausgegeben. Die Kleidungsstücke, die noch nicht saßen, wurden erneut überarbeitet. Am 25. April 2002 trafen schließlich die restlichen überarbeiteten Uniformen sowie Blousons und Hosen ein.

Damit war die neue Uniform komplett und alle Spielleute mit ihr ausgestattet. Am 27. April 2002 mussten die neuen Uniformen ihre erste Feuerprobe bestehen.

Denn an diesem Tag präsentierten sich die Stoppelhusaren beim Aufstellen des Maibaums des Jungenspiels in Linden- Neusen zum ersten Mal in ihrem neuen Gewand der Öffentlichkeit und natürlich regnete es in Strömen, so dass die neue Vereinskleidung bereits beim ersten Auftritt völlig durchnässt wurde.  

Beim montäglichen Wecken zum Schützenfest in St. Jöris wurden die Stoppelhusaren wie in jedem Jahr auch 2002 wieder von einem großen Freund und Gönner des Vereins empfangen. Herr Peter Buchholz lädt den Spielmannszug seit vielen Jahren gegen 6.30 Uhr zum Frühstück ein. Normalerweise bereitet er für die Stoppelhusaren ein reichhaltiges, sehr liebevoll verziertes  Frühstücksbuffet zu. Jedoch in diesem Jahr überraschte er den Spielmannszug mit einem kompletten Menü, bestehend aus Currywurst mit Pommes Frites. In anderen Jahren bereitete er auch schon einmal Reibekuchen oder Schweinshaxe zu.

Das Frühstück bei Peter Buchholz war immer ein Höhepunkt des Jahres, wo es trotz der frühen Stunde immer sehr heiter zuging. Um die Spielleute mit einem prächtigen Imbiss zu so früher Morgenstunde zu verwöhnen, war für ihn die Nacht sehr kurz. Deshalb sei Herrn Buchholz an dieser Stelle für die tolle Verpflegung und Bewirtung und sein frühes Aufstehen einmal sehr herzlich gedankt.

Am Tag des Endspiels zur Fußballweltmeisterschaft 2002 zwischen Deutschland und Brasilien am 30. Juni 2002 gelang den Stoppelhusaren etwas, was der deutschen Nationalmannschaft leider verwehrt blieb: sie errangen beim 80-jährigen Bestehen des Spielmannszuges Röhe den Ehrenpreis im Bühnenspiel der Klasse C. Dieses Ereignis wurde natürlich im Anschluss gebührend gefeiert.    

Im August 2002 feierte der Vorsitzende des Spielmannszuges Reiner Visser seinen 50. Geburtstag. Aus diesem Anlass studierten „seine“ Stoppelhusaren eigens dafür das Konzertstück „Die beiden kleinen Finken“ von H. Kling ein. Am Abend der Geburtstagsfeier wurde das Stück als Überraschung aufgeführt, mit dem die Spielleute ihren Vorsitzenden zu Tränen gerührt hatten.

Auch das Jahr 2003 war vollgepackt mit Terminen und Aktivitäten. Nach der Karnevalssession 2003 und den üblichen Ausmärschen finden jedoch  zwei Ereignisse besondere Erwähnung:  die Stoppelhusaren gewannen beim 25. Stiftungsfest der Stadtpfeifer in Eilendorf den 3. Preis in der Kategorie Bühnenspiel Unterstufe. Außerdem absolvierten im September Stefan Visser, Sabrina Linder, Carina Mertens und Annemie Schöner den D1 Lehrgang in der Bundesmusikschule Bad Gandersheim. Sie erzielten damit nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung das Musikerleistungsabzeichen in Bronze.    

Der erste Höhepunkt des Jahres 2004 war der Wettstreit in Alsdorf- Schaufenberg, bei dem die Stoppelhusaren den Ehrenpreis im Vorbeimarsch erreichen konnten. 

Einige Wochen später war der Spielmannszug erneut erfolgreich, als er im Bühnenspiel beim befreundeten Spielmannszug „Alt Röthgen“ in Eschweiler den 1. Preis in der Unterstufe, sowie die Jugendabteilung der Stoppelhusaren den 3. Preis in der Sonderstufe für sich entscheiden konnte. Ende Juni fuhr der Spielmannszug gemeinsam in die Jugendherberge nach Woffelsbach, um dort ein Probenwochenende abzuhalten. Nach der Überarbeitung zweier Musikstücke wurde am letzten Tag ein kleines Ständchen für die eigens dafür angereisten St. Jöriser dargeboten.    

Ein weiterer Höhepunkt dieses Jahres erlebte der Verein, als dieser am 5. September 2004, einem heißen Spätsommertag, mit zwei vollbesetzten Bussen die Reise nach Bad Salzig am Rhein in der Nähe von Boppart antrat, um dort am Freundschaftstreffen des ansässigen Fanfarenzuges „Grün- Weiß Bad Salzig“ teilzunehmen.  

Nachdem das eigene Husarenfest hinter den Stoppelhusaren lag, traf sich der Spielmannszug mit der befreundeten Karnevalsgesellschaft Fidele Trammebülle Ende Oktober auf dem Sportplatz in St. Jöris zu einem Fußballfreundschaftsspiel. Das Fußballspiel konnten die Stoppelhusaren für sich entscheiden. Beim anschließenden Kickerturnier im Vereinsraum waren die Trammebülle siegreich, so dass das Gesamtergebnis mit einem Unentschieden gewertet werden konnte. Wie immer ging das Jahr mit der traditionellen Nikolausfeier in der Klosterkirche und einer Silvesterfete im Vereinsraum zu Ende.

Nach einer kurzen Karnevalssession 2005 bewältigten die Stoppelhusaren die üblich anstehenden Termine. Zudem waren die Spielleute im Juli an zwei Tagen zu Gast beim befreundeten Spielmannszug aus Hehlrath, der sein 85-jähriges Bestehen in Verbindung mit einem Freundschaftstreffen feierte, bei dem die Stoppelhusaren mit dem 1. Preis im Festzug erfolgreich waren. Zudem errang Carsten Büttgen den 1. Preis der Korpsführer. Nun steht das Jahr 2005 ganz im Zeichen des 10-jährigen Bestehens der Stoppelhusaren, welches mit einem großen Husarenfest mit Freundschaftstreffen und vielen befreundeten Vereinen im September begangen wird.  

Es wurde versucht, einen kurzen Abriss der Vereinsgeschichte darzustellen, wobei trotz einer relativ kurzen Zeitspanne von nunmehr 10 Jahren nicht auf alle Ereignisse detailliert eingegangen werden konnte. Zu groß ist die Anzahl der Aktivitäten und Spielverpflichtungen des Vereins, die sich im Laufe der Jahre entwickelt haben. Daher soll abschließend noch einmal deutlich gemacht werden, welchen Belastungen die Spielleute im Laufe eines Jahres ausgesetzt sind, die neben Schule, Beruf und Familie ein so zeitaufwändiges Hobby betreiben. So wurden in den letzten Jahren durchschnittlich 50 – 60 Spielverpflichtungen bewerkstelligt. Zudem kommen noch die wöchentlichen Proben, wie Flötenproben, Trommelproben und Einzelproben, die an verschiedenen Tagen der Woche stattfinden. So ist es manchmal für die Vereinsführung schwer, die Spielleute zum Wohle des Veranstalters zu motivieren. Neben Jubiläen, Wettstreiten und Freundschaftstreffen, Hochzeiten, Goldhochzeiten und Geburtstagen, zu denen die Stoppelhusaren zur Verfügung stehen, absolviert der Verein eine ganze Reihe von ständigen Spielverpflichtungen, die im Laufe der Jahre immer wieder zu bewältigen sind. Um einen Eindruck vom Jahresablauf der Stoppelhusaren zu dieser Zeit zu gewähren, seien an dieser Stelle diese ständigen Spielverpflichtungen einmal aufgeführt:

Sitzungsauftritte und Stippvisiten der KG Fidele Trammebülle

Damensitzung der KG Fidele Trammebülle

Damensitzung der KG Kirchspiel Lohn

Sitzungsauftritte der IG St. Jöriser Karneval

Rathausstürmen in Eschweiler

Rosenmontagszug in Eschweiler

Veilchendienstagszug St Jöris

Schützenfeste St. Jöris, Kinzweiler, Hehlrath, Hoengen, Warden

Maibaumaufstellen Linden- Neusen

Jungenspiele Linden- Neusen, Würselen, Broichweiden

Maijungen Niederbardenberg

Junggesellenverein Oidweiler

Siedlerfest Begau

Vogelschuss der Schützenbruderschaft St. Jöris

Pfarrfest St. Jöris

Wiesenfest des SV St. Jöris

Feuerwehrfest Kinzweiler

Reginakirmes Kinzweiler

Stoppelhusarenfest St. Jöris

Volkstrauertag Hehlrath

St. Martinszüge St. Jöris, Kinzweiler, Hoengen

Abschließend sei der Wunsch geäußert, dass der Spielmannszug Stoppelhusaren noch viele weitere erfolgreiche Jahre in Harmonie und Kameradschaft verlebe und weiterhin eine solche positive Entwicklung durchmache, wie sie in den ersten zehn Jahren vorausgegangen ist. Es gilt nun, nach vorne zu blicken, damit der Weg frei ist, für die Gestaltung einer guten Zukunft.